Ostern ist das älteste christliche Fest, an dem wir weltweit die Auferstehung von Jesus Christus feiern. Vor allem in Deutschland freuen sich die Kinder über bunt bemalte Ostereier und Schokohasen, die der Osterhase für sie versteckt hat. Aber wie sieht das Osterfest in Afrika aus?
Ostern in Mosambik: Feliz Páscoa
Ostern ist in Mosambik eines der größten religiösen Feste und ist für die Mosambikaner eine Zeit der Reflexion und des Gebets. Ähnlich wie in Deutschland kommt an Ostern die ganze Familie zusammen, um die Auferstehung von Jesus Christus zu feiern.
Osterzeit ist Fastenzeit
Für viele Mosambikaner gehört auch das Fasten zur Osterzeit dazu. Jedoch handhaben die Menschen diese sehr unterschiedlich. Streng Gläubige fasten 40 Tage, von Aschermittwoch bis zum letzten Sonntag vor Ostern. Andere wiederum fasten nur in der Woche vor Ostersonntag.
Den Menschen in Mosambik geht es beim Fasten vor allem darum, auf Überschuss zu verzichten und mehr Nächstenliebe zu zeigen. Aus diesem Grund besuchen viele Familien während der Fastenzeit Waisenheime, Krankenhäuser und Seniorenheime und bringen Spenden in Form von Lebensmitteln, Kleidung, Decken oder Spielsachen für Kinder mit. Zudem wird freitags auf Fleisch verzichtet.
Am Palmsonntag, dem letzten Sonntag vor Ostern, wird das Fasten gebrochen und es beginnt die Heilige Woche. Am Ostersonntag feiern die Mosambikaner mit einem vollen Haus und einem reich gedeckten Tisch. An diesem Tag werden traditionelle süße und herzhafte Speisen serviert, die von Region zu Region variieren. In einigen Familien wird zu diesem besonderen Anlass auch ein Lamm oder eine Ziege geschlachtet.
Ostereier und Schokohasen
Schokohasen und die typische Ostereiersuche, wie man es aus Deutschland kennt, sind für Mosambik unüblich. Aber der westliche Einfluss zeigt sich auch in den Ostertraditionen und so können mittlerweile Schoko-Osterhasen in den Supermärkten gekauft werden.
Ostern in Namibia
Auch in Namibia feiern die Christen Ostern. Im Gegensatz zu Mosambik findet man in Namibia jedoch deutlich mehr Ostertraditionen, die man auch aus Deutschland kennt. Dies liegt vor allem an der deutschen Kolonialzeit, in der sich viele Deutsche in Namibia ansiedelten und ihre Kultur und Traditionen mitbrachten.
Das Osterfest in Namibia
Auch in Namibia ist Ostern ein Fest, an der die ganze Familie zusammenkommt, um gemeinsam zu essen und zu feiern. Einige nutzen die Osterfeiertage auch für einen kleinen Road Trip oder besuchen Familienmitglieder, die weiter weg wohnen. Am Karfreitag wird nur Fisch gegessen, am Ostersonntag ist der Tisch dafür reich gedeckt und viele Familien grillen zusammen. Vor allem die Einheimischen besuchen am Ostersonntag den Gottesdienst in der Kirche und führen ihre traditionellen Tänze (Ceremonial Dances) auf, mit der sie die Auferstehung von Jesus Christus feiern.
Deutsche Traditionen
Ähnlich wie in Deutschland färben viele Namibier mit deutschen Wurzeln Ostereier. Und auch die Ostereiersuche darf hier am Ostersonntag nicht fehlen.
Ostern in Tansania
In Tansania gehört für die Christen, die 61% der Bevölkerung ausmachen, das Osterfest zu den größten Festen des Jahres. Der Glaube ist den Tansaniern sehr wichtig, denn er bedeutet Schutz und Lebensinhalt. Aus diesem Grund sind die Gottesdienste vor allem an den Feiertagen besonders gut besucht.
Tansanische Ostertraditionen
Am Palmsonntag bringen Gläubige Palmzweige zur Segnung in die Kirche, mit denen im Anschluss die Häuser geschmückt werden. Dieser Brauch stirbt jedoch leider in einigen Regionen des Landes immer mehr aus. Stattdessen rücken andere christliche Traditionen und die gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden in den Vordergrund.
Am Ostersonntag ziehen sich die Tansanier besonders schön an, um die Auferstehung von Jesus Christus gemeinsam zu feiern. Sie besuchen den Gottesdienst in der Kirche und viele hören sich auch die Osteransprache des Präsidenten an. Gemeinsam mit der Familie, mit Freunden und Nachbarn wird im Anschluss gegessen. Gäste sind in Tansania stets willkommen und bekommen immer das Beste vom Essen angeboten. Denn ein Sprichwort in Tansania heißt: „Mgeni ni baraka“ – „Ein Gast ist ein Segen“.
Wie auch in vielen anderen afrikanischen Ländern gehören die Ostereiersuche, Schokohasen und Geschenke nicht zu den tansanischen Ostertraditionen.