In Mosambik bestätigte die Regierung offiziell den ersten Corona-Fall am 22. März 2020. In den Provinzen Nampula, Cabo Delgado und Maputo Stadt treten die meisten aktiven Covid-19-Fälle des Landes auf.
Von der Regierung getroffene Vorkehrungen
Der mosambikanische Präsident Filipe Nyusi, rief am 30. März 2020 erstmals den Ausnahmezustand aus. Dieser wurde nun bis Ende Juni 2020 verlängert, vorerst.
Durch die schnelle Reaktion der Regierung von Mosambik, konnte man die Infektionszahlen niedrig halten. So lag die Zahl der COVID-19-Infizierten bei sehr überschaubaren acht Personen (Stand: 30.03.2020). Hiervon infizierten sich zwei durch eine lokale Übertragung, sechs haben sich im Ausland angesteckt.
Prävention gegen das Coronavirus
Nach dem ersten bestätigten Corona-Fall in Mosambik, ordnete die mosambikanische Regierung die Einhaltung der Hygieneregeln an.
Weitere Schutzmaßnahmen folgten:
- Schließung von Schulen,
- Ausstellung von Visa ausgesetzt, Einreisende müssen sich in eine 14-tägige Quarantäne begeben,
- Warnung vor Menschenmassen,
- Verbot von öffentlichen und privaten Veranstaltungen, mit Ausnahme unvermeidbarer staatlicher Angelegenheiten,
- Schließung der öffentlichen Märkte.
Weitere Beschränkungen gelten für:
- den internen Personenverkehr,
- die Einreise in das Land, außer für den Transport von Waren und Gütern durch akkreditierte Betreiber oder aus gesundheitlichen Gründen.
In der Provinz Nampula wird bis Mitte Juli 2020 ein neues Testlabor eingerichtet. Zum derzeitigen Zeitpunkt kann man die Tests nur in Maputo, der Hauptstadt von Mosambik, durchführen.
Auswirkungen auf den Tourismus
Die Tourismusbranche gehört zu den Wirtschaftszweigen, die am stärksten unter der Corona-Krise leiden. Denn nicht nur in Mosambik müssen sich die Menschen vorwiegend in den eigenen vier Wänden aufhalten, sondern auch in vielen anderen Ländern.
So setzte die Regierung in Mosambik gleich zu Beginn des Ausnahmezustands den Inlandstourismus aus. Strandurlaube sind nur für regionale Bewohner erlaubt, max. zwei Personen oder Familienmitglieder, die im selben Haushalt leben.
In der Provinz Inhambane, die im Süden Mosambiks liegt, beschäftigt der Tourismus-Sektor die größte Zahl von Arbeitnehmern. Durch die COVID-19-Pandemie wird allein in Inhambane fast die Hälfte der Beschäftigten entlassen. Für diese mehr als 5.000 betroffenen Menschen, bittet der Tourismusverband die Regierung um Unterstützung. Hierbei soll insbesondere die Fortzahlung der Löhne für einige Monate verhandelt werden.
Allgemeine und soziale Probleme
In Mosambik lebt etwa jeder zweite Mensch unterhalb der Armutsgrenze, die große Mehrheit von der Landwirtschaft. Dadurch besteht ein enger Zusammenhalt der Familien und der Menschen untereinander, da sie auf ihre gegenseitige Unterstützung angewiesen sind. Durch das Coronavirus sind jedoch die sozialen Kontakte stark einzuschränken. Da wundert es nicht, dass es den Menschen besonders schwer fällt auf Gewohnheiten, wie z.B. Hände schütteln, Küssen oder Umarmungen zu verzichten. Auch die für die Gesellschaft wichtigen Familientreffen und Veranstaltungen müssen erstmal ausgesetzt werden. Zudem sind viele Menschen davon abhängig ihre Produkte auf den Märkten zu verkaufen oder zur Arbeit zu gehen. Auch der öffentliche Verkehr bereitet Mosambik große Probleme. Die Busse in den Städten sind ohnehin überfüllt – die Abstandsregelungen verstärken die Schwierigkeiten.
In Mosambik gibt es keine staatlichen Sozialleistungen, wie wir es aus Deutschland kennen. Aus diesem Grund organisiert die Bevölkerung landesweit viele Nachbarschafts-Spendenaktionen. Hierbei werden Bevölkerungsgruppen, die es finanziell besonders schlimm getroffen hat, mit Grundnahrungsmitteln, Wasser und Hygieneartikeln versorgt. Auch Schulen benötigen Unterstützung bei der Verpflegung der Kinder, um Schulabbrecher zu vermeiden.
Die lange Zeit der Dürre hat insbesondere in der Provinz Inhambane zu einem Mangel an Grundnahrungsmitteln geführt. Hinzu kommt der Preisanstieg der Lebensmittel durch die Corona-Krise.
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