Nach über zwei Jahren besuche ich endlich meine Heimat Mosambik und unsere Projekte wieder. Wie sich das anfühlt, nach so langer Zeit wieder nach Hause zu kommen, beschreibe ich im ersten Teil meines Reiseberichts.
Von Stuttgart nach Mosambik
Endlich war es so weit – meine Projektreise nach Mosambik ging los! Vom Stuttgarter Hauptbahnhof aus fuhr ich etwas mehr als eine Stunde mit dem ICE nach Frankfurt am Main. Von dort ging mein Flieger über Addis Adeba (Äthiopien) weiter nach Mosambik.
Im Vorfeld hatte ich mich bereits über die aktuellen Einreisebestimmungen für Mosambik informiert, alle notwendigen Impfungen aufgefrischt und den Corona PCR-Test gemacht. Ich war also bestens vorbereitet.
Das Einchecken verlief problemlos, aber so langsam stieg meine Aufregung. Ich war sehr gespannt auf die Reise, da ich seit über zwei Jahren nicht mehr in Mosambik gewesen bin. Zudem habe ich als gebürtige Mosambikanerin noch viele Freunde, Verwandte und Familie in Maputo, die ich besuchen würde.
Zwischenlandung in Addis Adeba
Nach einem achtstündigen Flug kam ich in Addis Adeba in Äthiopien an. Von dort aus hatte ich einen direkten Flug nach Maputo. Fünf Stunden später landeten wir pünktlich um 14 Uhr Ortszeit am internationalen Flughafen in Maputo (Aeroporto International de Maputo Mavalane), Mosambiks größtem Flughafen. Nach der Landung musste ich mich erst einmal an den Temperaturunterschied gewöhnen. Während wir in Deutschland noch kühle 10°C hatten, waren es in der starken Mittagssonne in Maputo bereits über 30°C.
Die Einreise verlief problemlos, nur die Kontrolle der COVID-19-Impfungen, des PCR-Tests, des gültigen Visums sowie der Einreiseformulare dauerte etwas länger als erwartet. Aber vielleicht war ich auch nur etwas ungeduldig. 😉
Die erste Überraschung
Da ich meine Eltern über ein halbes Jahr nicht mehr gesehen hatte, war das Wiedersehen sehr herzlich und emotional. Zu meiner großen Überraschung ist auch meine Tante dabei gewesen, die ich zuletzt 2018 getroffen habe, und die sich extra freigenommen hat, um mich willkommen zu heißen. Das hat mich sehr berührt und dafür gesorgt, dass ich mich sofort vollkommen zu Hause gefühlt habe. Trotz der vielen Jahre ohne persönliches Treffen haben wir uns auf Anhieb so verstanden, als hätten wir uns erst gestern gesehen.
Noch am Flughafen habe ich mir für unter 5€ eine neue SIM-Karte mit einer mosambikanischen Nummer für mein Handy gekauft und diese auf meinen Namen registrieren lassen. Mit dem Guthaben ließ ich meine Freunde und Kollegen in Deutschland wissen, dass ich gut und sicher in Mosambik angekommen war.
Zuhause ist es immer noch am schönsten
Ich bin seit über zwei Jahren nicht mehr in Mosambik gewesen, aber ich habe mich bei meiner Ankunft sofort zu Hause gefühlt. Obwohl ich die meiste Zeit meines Lebens in Deutschland verbracht habe, ist Mosambik für mich meine Heimat. Die Kultur, die Musik, das Essen, den Umgang miteinander und den Indischen Ozean vermisse ich am meisten, wenn ich nicht in Mosambik bin.
Jedes Mal, wenn ich im Land bin, merke ich eine Veränderung, und auch dieses Jahr war es nicht anders. Mosambik ist ein sehr junges Land, das insbesondere jungen Menschen mit einer Start-Up-Mentalität viele Möglichkeiten bietet. Die meisten jungen Mosambikaner, mit denen ich Kontakt habe, erzählen mir, dass sie nach ihrer Berufsausbildung oder dem Studium nicht davon ausgehen einen Job zu finden. Aus diesem Grund machen sich viele selbständig – einige sogar schon während dem Studium. Ein gutes Beispiel hierfür ist Armando. Er studiert Grafikdesign in Maputo und finanziert sich sein Studium durch kleine Nebentätigkeiten als Grafiker selbst. Auf diese Weise entstehen neue Kleinunternehmen, die wiederum neue Arbeitsplätze schaffen.
Das Land entwickelt sich sehr positiv, überall entsteht was Neues. Sowohl in der Hauptstadt Maputo als auch in der gleichnamigen Provinz sind allein in den letzten zwei Jahren neue Restaurants, Supermärkte und Gesundheitskliniken entstanden.
Da das soziale Leben der Mosambikaner überwiegend im Freien stattfindet, freuen sie sich besonders darüber, dass dies nach den langen und strengen COVID-19 Präventionsmaßnahmen von 2020 bis Anfang 2022 endlich wieder möglich ist. Die Restaurants sind gefüllt, Familienfeiern, Gottesdienste und Ausflüge an die Strände wieder erlaubt. Auch ich habe mich sehr gefreut meine Familie und Freunde in Mosambik wiederzusehen und so viel Zeit wie möglich mit ihnen verbringen zu können.
Im zweiten Teil meines Reiseberichts breche ich zu den Projektbesuchen auf und lerne während der Fahrt das wahre Mosambik, abseits der Hauptstadt Maputo, kennen.